Portugal kulinarisch

Wir essen gern. Zugegeben. Wer diese Leidenschaft mit uns teilt, kommt in Portugal auf seine Kosten.

Für Wohnmobilisten und Selbstkocher:
Markthallen sind eine Offenbarung. Gemüse, Obst, frischer Fisch, duftendes Brot in Fülle. Ganz zu schweigen von ungefähr 1000 Sorten Käse, darunter der zarte Frischkäse, der hier tatsächlich Ceso fresco heißt. Ziegenkäse, Schafskäse, Kuhmilchkäse.

– und an Samstagen „frango“ vom Holzkohlenrill, also Hähnchen.
Der deutsche Gummiadler kann einpacken! Das typische Grillobjekt hierzulande wird in der Mitte aufgeschnitten, aufgeklappt und beidseitig auf den Rost gelegt. Irgendwie mariniert. Vom Start weg sind diese Vögel zart und fleischig. Was nicht sofort verputzt wird, landet auf dem Brot oder im Salat. Für uns beide sind die Hinkel also eine Mahlzeit für mehrere Tage.

Auch sehr lecker: Diese gefüllten Teilchen. Es gibt sie mit Fleisch oder Wurst gefüllt, wer es mag, mit einer Kartoffelmasse und mit diversen Fischzubereitungen, unter anderem Bacalao, Stockfisch. Nicht abschrecken lassen, sie schmecken GUT.

Kleine dörfliche Restaurants oder Kneipen auf dem flachen Land sind oft überraschend preiswert. Die Gerichte sind einfach: Gegrillter Fisch oder Fleisch, Kartoffeln, Gemüse, Salat. Oder eine überbackene Stockfisch-Kartoffel-Sahne-Mixtur: Ich persönlich könnte mich da ‚reinlegen.
Günstig: Sardinhas oder Carapaos vom Grill. Je kleiner die Sardine, desto eher lässt sie sich mit Stumpf und Stiel verputzen. Die winzigen Carapaos sowieso.

Mein Schatz kennt sich noch aus Kindertagen aus und geht öfter Muscheln ernten. Er beobachtet das Meer sehr genau dabei. Denn auf glitschigen Felsen von einer Riesenwelle erwischt zu werden, weil die Flut kommt, kann böse enden. Sie machen natürlich Arbeit, die Dinger, aber eine Portion Spaghetti mit Muschel-Tomatensoße mit einem leckeren Salat dazu und einem Glas Wein lohnt die Mühe.

 

Der Muschelsucherblick am Strand entlang – je weiter draußen der Felsen, desto dicker die Muscheln. Die zu holen, braucht Nerven und vor allem, rutschfeste Schuhe.

 

 

 

 

Bevor sich jemand beschwert, dass man hier schon beim Lesen zunimmt…. sollte ich aufhören? Nö, wieso?

Nein – Geheimtipp Olivenöl. Für mein Gefühl das beste in Europa. Die allerbesten Öle haben einen niedrigen Säuregehalt, etwa 0,3 oder 0,5%. Es gibt sie im Supermarkt ebenso wie im Tante-Emma-Laden im Dorf oder auf dem Markt. Familienflaschen oder kleine Literflaschen. Wer mit leichtem Gepäck reist, sollte in Portugal-Läden in Deutschland danach suchen.
Der Portugiese kippt das Zeug auf fast alles: Auf Stockfisch mit Kichererbsen, auf Salat, auf  Brot, auf gewürzten Käse – und es schmeckt fantastisch.

Auch schön: Wir übernachten auf dem Parkplatz der Praia de Aguda. Hier gibts nur eine Ruine (die übrigens zu verkaufen wäre) und immer Angler. Eines Vormittags kommt ein junger Mann im Neoprenanzug die lange steile Treppe der Steilküste hoch. Harpunen und Netz unterm Arm, Fische am Gürtel. Er bietet uns frische Doraden an. Im Kofferraum seines Autos hat er eine praktische Handwaage. Mein Freund geht in die Büsche, Schuppen abschaben und der Gasgrill wird hervorgeholt. (Ja, Holzkohle ist stilvoller – aber macht auch mehr Dreck, und wer sie unvorsichtig in die Landschaft kippt, provoziert Brandgefahr. )

 

 

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